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Vorläufiges Aus für Quiz-Shows

Jeder kennt sie, aber keiner gibt zu dort anzurufen. Quiz-Shows bei denen man mit einem einzigen Anruf 5000 Euro und mehr gewinnen kann sind eine Goldgrube. Nicht nur für die Quiz-Firmen sondern auch für die Fernsehsender. Fast jeder (deutschsprachige) Fernsehsender hat sie im Angebot. Ob in der Nacht oder tagsüber zwischen den Filmen (daran sieht man wieviel Geld diese Shows bringen, wenn sie sogar Werbung verdrängen) locken sie mit ihren “einfachen” Fragen und ihren todsicheren Gewinnen. Das es dabei nicht immer mit rechten Dingen zugeht wurde an zahlreichen Stammtischen schon heiss diskutiert. Leider ohne Beweise – bis jetzt. Eine Schweizer Grossi (Grossmutter) hat es sich zu Aufgabe gemacht, diese Shows zu überwachen und die Ergebnisse der Konsumentenschützersendeung “Kassensturz” zu übergeben. Hier ein paar Zusammenfassungen:

Niemand kennt die Spielshow «Swissquiz» besser als Romy Oppliger aus Brittnau. Sie nimmt jeden Tag neun Stunden «Swissquiz» auf und analysiert die Sendungen akribisch. Dabei notiert sie sich auch die Namen der Anrufer. In der Sendung vom 3. März fällt Romy Oppliger eine ältere Dame auf, die nach einigen merkwürdigen Falschlösungen durchkommt und ebenfalls das einfache Lösungswort «Bratwurst» nicht errät. Der Verdacht von Romy Oppliger: Sogenannte Fake-Anrufer geben nach Absprache mit der Spielleitung von «Swissquiz» absichtlich falsche Antworten und animieren so andere Leute, auf die teure 0900er-Nummer anzurufen. Die Produktionsfirma von «Swissquiz» bestreitet dies vehement.

Wenige Minuten nach der falschen Antwort «Wurstbrät» ruft die gleiche Stimme nochmals an und errät das Lösungswort. Die Moderatorin wirkt irritiert und sagt: «Das ist im Fall richtig!» Der Verdacht: Diese Frau ist eine Fake-Anruferin und hätte gar nicht gewinnen sollen. Jetzt ist die Moderatorin in der Klemme. Sie muss das Geld in der Wanne zählen. Sie zählt bis 5000 und fragt: «Ich habe doch eine Geldfee, ist das in Ordnung, wenn meine Kollegin kommt und weiterzählt?» Sonst dauere das zu lang.

Banknoten nachgezählt

Eine Kollegin zählt das Geld, während ein neues Spiel läuft. Die Zuschauer sehen nicht, wie viel Geld wirklich in der Wanne war. Offensichtlich sagt ihr die Regie etwas ins Ohr. Der Verdacht: Sie soll eine tiefe Gewinnsumme nennen, obwohl sie vorher schon 5000 Franken gezählt hat. Nach einer Weile hat die Geldfee angeblich nachgezählt. Die Moderatorin gibt den Gewinn bekannt: 6850 Franken. Das scheint viel Geld zu sein. Doch Romy Oppliger weiss es besser, denn auf dem Geldband kann sie während des Spiels die einzelnen Banknoten zählen. Romy Oppliger: «Ich habe mehr als 14’000 Franken gezählt, 14’020 Franken genau.» Sie habe mehrmals nachgezählt.

Die ausführlichen Artikel findet ihr hier:
www.kassensturz.ch
www.Tagesanzeiger.ch

Am Montagmorgen stellte Primavera den Sendebetrieb von «Swissquiz» ein – vorläufig, wie die Firma sagt.

Jetzt kommen halt tagsüber wieder Jamboo-Handy-Werbung, die Jugendlichen 20 Euro pro Monat aus der Tasche ziehen und Nachts 0190-Ruf-Mich-an-Sex-Hotlines. Ob das wirklich besser ist???
Danke an Helau für den Tipp!

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