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Mobilfunkanbieter wollen Geld ohne Leistung zu erbringen

Die Geister die ich rief – so könnte man im Moment das Verhalten der meisten Mobilfunkanbieter betiteln. Wie Tagesschau.de berichtet ist die durch Mobiltelefone versendete Datenmenge in den letzten Jahr sprunghaft gestiegen:

Die Datenmenge im Mobilfunk verdreifacht sich jährlich.
Der mobile Zugang zum Internet und zu E-Mail-Diensten ist für immer mehr Handybesitzer in Deutschland Alltag. 108,3 Millionen Mobilfunk-Anschlüsse registrierte die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr. 26 Millionen davon waren UMTS-Geräte für den schnellen Datentransfer. Über den Mobilfunk wurden 2009 bereits 33,5 Millionen Gigabyte Daten übertragen. Das waren fast dreimal mehr als 2008 und annähernd zehnmal so viel wie 2007.
Preise sinken um mehr als 75 Prozent
Die Bundesnetzagentur begründet das rasante Wachstum vor allem mit sinkenden Preisen. Dank Flatrates können sich viele inzwischen auch den Abruf und Versand großer Datenmengen leisten.

Das würde sich erstmal gut anhören. Wäre da nicht immer das Kleingedruckte. Fast alle Anbieter, mit Ausnahme von O2, verbieten z.B. per AGB Instand Messeging und VOIP. Von P2P ganz zu schweigen. T-Mobile und Vodafon verlangt darüber hinaus noch Extragebühren, wenn man das UMTS-Handy als Modem am Laptop verwenden will.

Die UMTS-Geister die sie riefen bekommen sie jetzt nicht mehr los. Grosse Werbekampagnen werben mit immer grösseren und günstigeren UMTS-Zugängen und UMTS-Flats. Will man dann aber die Flat so nutzen wie man will, kommen plötzlich die grossen Telkoms und winken mit den AGB’s. Wieso soll ich teures Geld bezahlen, wenn ich dann meine Flatrate doch nicht so nutzen darf wie ich will, weil die Firmen Angst haben die Datenmenge würde zu gross. Erst grosse Töne spucken und wenn dann die Kunden, die per Vertrag versprochene Leistung nutzen wollen wieder 1000 Grenzen setzen.
In den USA ist durch das iPhone die Datenmenge ebenfalls erheblich gestiegen:

Laut einer Analyse von AT&T beanspruchen in den USA drei Prozent der Smartphone-User rund
40 Prozent der Mobilfunknetz-Kapazitäten. Dies führe in Städten wie New York und San Francisco immer wieder zu Überlastungen des Netzes. Schuld daran sollen in erster Linie iPhone-Kunden haben, die ihr Gerät exzessiv fürs Video- oder Audio-Streaming nutzen. Die Analyse hat ergeben, dass Besitzer von iPhones fünf bis sieben Mal häufiger Internetverbindungen beanspruchen, als andere Smartphone-Besitzer. «Wir müssen diesen Nutzern klarmachen, dass sie ihr Verhalten ändern müssen oder wir müssen zu anderen Mitteln greifen, um ihren Datenverkehr zu reduzieren» wird Ralph de la Vega, AT&T Boss Wireless, im Wall Street Journal zitiert. (20min.ch)

„Zu anderen Mitteln greifen“ – das hört sich an wie eine Drohung. Gross verkünden, dass der Nutzer surfen darf so viel er will und dann STOP sagen, wenn der Kunde wirklich so viel surft wie er will. Liebe Telkoms überdenkt mal eure Strategie. Das die Verbote missachtet werden ist bei diesem Verhalten nicht wirklich verwunderlich!

EDIT 6.6.2010:
Siehe auch “Das leise Flatrate-Sterben im Mobilfunk

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