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Blogs sind eine Gefahr für die Demokratie

Dieser Meinung ist zumindest Barack Obama. Doch damit der Überschrift nicht wie aus der Bildzeitung klingt hier die Erklärung. Barack Obama ist der Meinung, dass wenn es nur noch Blogs gibt, deren Verfasser Nachrichten schlecht oder sogar gar nicht nachprüfen, es nur noch Menschen gibt, die sich medial anschreien. Dann würde keiner mehr etwas verstehen und die News wären nicht seriöse recherchiert und könnten damit eine Gefahr für die Demokratie sein. Darum will er der amerikanischen Zeitungsindustrie, welche im Moment stark am schwächeln ist, finanzielle helfen. Doch jetzt zum eigentlichen Thema Blogs und Demokratie. Die Aussage, dass Blogs der Demokratie schaden oder schaden könnten, hat die Menschen in klein Bloggersdorf natürlich bereits wieder auf die Barrikaden gehen lassen. Mediale Strassensperren wurden angezündet und verteidigende Parolen geschrien geschrieben. Was auf der einen Seite verständlich ist. Auf der anderen Seite muss ich Herrn Obama recht geben. Die Wahrheit liegt wohl wie immer zwischen den Extremen.
Bisher dachte ich immer Meinungsfreiheit, Pluralismus der Meinungen, Pressefreiheit und mündige und informierte Bürger sind das A und O einer funktionierenden Demokratie. Was auch stimmt. Aber genauso wichtig ist ein funktionierendes professionelles Pressewesen. Denn nur grosse Medienverlage, seien sie staatlich oder privat, haben die Möglichkeit und die Ressourcen Informationen aus mehreren Quellen im In- und Ausland zusammenzutragen. Blogger haben dagegen die Möglichkeit per „grassroot Journalismus“ vor Ort und ohne „Redaktionszensur“ ihre Nachrichten ins Internet zu bringen. Beide Seiten sind wichtig. Beide Seiten ergänzen sich. Blogger haben im Web 2.0 technisch eine sehr geringe Hürde einen Blog zu eröffnen und damit Nachrichten und Meinungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies ist teilweise gut und wichtig, öffnet aber auch die Tore für Falsch- und Fehlmeldungen. Seien sie gewollt oder einfach nur unfreiwillig. Gleiches gilt für Zeitungen. Wenn ein Land nur Bild Zeitung und Sun liest, muss man sich nicht wundern, wenn die grossen und guten Zeitungen aufgrund fehlender Leser und Anzeigen eingehen und man dann plötzlich nur noch Boulevard-Journalismus im Land hat. Drittens muss man den grossen Verlagen natürlich vorhalten, dass sie teilweise auf den Boulevardzug aufspringen und es in den letzten Jahr zu einem Rückgang von echtem Profijournalismus gekommen ist. Ganz auf Kosten der Qualität einiger „grosser“ Blätter. Fast möchte man sagen, dass jedes Land den Journalismus hat, den es verdient.
Genauso hat das Internet die Blogs die es verdient bzw. die geklickt werden. Wenn Schreihälse die Lügen und Unwahrheiten verbreiten regen Zulauf/Leser haben, leben auch ihre Blogs. Wenn keiner mehr die Blogs liest, dann schreiben die Autoren auch nicht mehr. Mit ein paar Ausnahmen, die es immer geben wird, kann man so die Schreihälse zum Schweigen bringen.
Ich als Blogger bin für Blogs und finde sie gut und sehr wichtig. Aber auf der anderen Seite weiss ich auch, dass jeder extreme Blog, jeder Blog der gegen das Gesetzt verstösst und jeder schlechte Blog meinem eigene Ruf als Blogger mitschadet. Auch wenn ich nur ein kleiner Blogger der untersten Stufe bin, weiss ich doch, dass es mehr braucht als sich bei Blogger.com und Co. zu registrieren um etwas zu erreichen. Keiner kann verlangen, dass ein Blogger nach Berlin fährt um den Kanzler zu interviewen. Aber man sollte doch mehr als eine Internetseiten oder Bild.de lesen bevor man etwas veröffentlicht. Oder immer die Quelle angeben. Dann kann der mündige Bürger/Leser selber entscheiden wie verlässlich die Quelle ist. Aber da wären wir wieder bei journalistische Regeln für Blogger, denen eben nicht alle folgen und vielleicht auch mit Absicht nicht folgen wollen. Der Leser entscheidet selber.
Mit den Blogs und auch Twitter ist wie mit einer Goldmine. Man muss sich erst durch einen Haufen Dreck und Schmutz durchwühlen bevor man mit viel Glück eine paar Goldnuggets findet. Und wenn man viel Glück hat findet man vielleicht auch mal einen kleinen Diamanten.
Blogs sind und bleiben Werkzeuge. Was jeder Blogger damit anfängt ist entscheidend. Nicht das Medium interessiert, sondern der Inhalt. Und ob der Inhalt gefällt entscheidet der Leser. Alles andere ist Zensur!

Und damit ist die Demokratiestunde für heute beendet. 🙂

Quellen:
http://www.annu.biz
http://www.shortnews.de
http://www.undertec.de
Originalquelle www.businessinsider.com

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