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NEWS: Immer mehr Behörden wollen Messenger-Nachrichten mitlesen

In der Gesellschaft (online wie offline) scheint es beim Thema Sicherheit zwei Fraktionen zu geben. Die einen sehen Sicherheit – und damit auch die Sicherheit der eigenen Gedanken und Nachrichten – als essentieller Bestandteil der persönlichen Freiheit und der Demokratie. Die andere Seite lebt nach dem Grundsatz “wer nichts böses macht, hat auch nichts zu verbergen”. Beide Seiten sind nur schwer miteinander vereinbar und beide Seiten stehen sich zu einem gewissen Teil auch unversöhnlich gegenüber. Was soweit geht, dass die eine Seite gerne als hysterisch und die andere Seite gerne als dumm betitelt wird. Die endgültige Entscheidung muss jeder Nutzer und Bürger für sich selbst treffen. Es ist jedoch wichtig, nicht aus reinem Abwehrreflex den Messenger zu wechseln und damit vielleicht vom Regen in die Traufe zu kommen.

Leseempfehlung:

Amnesty international: 7 GRÜNDE, WESHALB “ICH HABE NICHTS ZU VERBERGEN” DIE FALSCHE REAKTION AUF MASSENÜBERWACHUNG IST

Digitalcourage.de: Moderner Mythos: Nichts zu verbergen?

1.) Behörden möchten bei Facebook und Co. mitlesen:

Durch das Abwandern der Nutzer in private Kanäle (z.B. div. Messenger – genannt Dark Social) werden auch immer mehr Behörden und Geheimdienste auf diese Kanäle aufmerksam. Sicherheitsstellen auf der ganzen Welt wollen mitlesen, was die Nutzer in diesen Kanälen schreiben.

https://twitter.com/Snowden/status/1179857507281494017

http://bit.ly/2NLnLfM

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Bericht-Facebook-Co-muessen-britischer-Polizei-Zugriff-auf-Nachrichten-geben-4542539.html

https://t3n.de/news/hintertueren-messengern-usa-1202975/

2.) Alternative Telegram?

Oft gilt der kostenlose Messenger ‘Telegram’ als Alternative. Aber auch dieser Messenger ist mit Vorsicht zu genießen. Zum ein lesen Sicherheitsbehören direkt mit und haben Chats auch schon in Gerichtsverfahren eingebracht zum anderen ist das Firmenkonstrukt hinter Telegram (kein Impressum, kein Firmensitz) unbekannt.

https://www.basicthinking.de/blog/2019/08/27/whatsapp-alternative-telegram/

https://www.sueddeutsche.de/digital/telegram-chat-krypto-sicherheit-hongkong-1.4577747

https://steigerlegal.ch/2018/09/11/telegram-datenschutzerklaerung/

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Telegram-Schwachstelle-gefaehrdert-Aktivisten-in-Hongkong-4508687.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/ueberwachung-geheime-mitleser-1.3417816

https://www.gruenderszene.de/allgemein/telegram-berlin-oder-nicht

3.) Alternative Signal?

Auch der Messenger Signal – sogar von Edward Snowden empfohlen – hat leider Lücken.

https://stadt-bremerhaven.de/signal-messenger-hatte-sicherheitsluecke-unter-android/

https://www.heise.de/security/meldung/Grosser-Lausch-Anruf-Signal-fuer-Android-nimmt-selbsttaetig-Anrufe-an-4546500.html

https://twitter.com/JohannesLenz/status/1180572743743488000

https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/signal-app-hatte-sicherheitsluecke-in-android-version-update-hilft-a-1290360.html

Zusätzlich stehen die Server von Signal in den USA und unterliegen damit den amerikanischen Gesetzen.

Weitere Alternativen?!

Es gibt natürlich noch gefühlt 100 andere Messenger. Diese kommen aber kaum auf einen nennenswerten Marktanteil. Zu groß ist die aktuelle Magnetwirkung von ‘Facebook Inc.’ mit all seinen Messenger-Varianten und Apps. MessengerPeople hat eine sehr gute Statistik aller in Deutschland gängigen Messenger erstellt.

Persönliche Anmerkung:

Oft wird die Schweizer App Threema als sichere/sicherste Variante genannt. Der rund 3,- Euro teure Messenger (Kaufpreis / kein Abo-Preis) ist auch mein Favorit. Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle aber erwähnen, dass mir das Fachwissen fehlt, die App bzw. den Programmiercode zu analysieren. Hier kann ich mich nur darauf verlassen, was in Artikeln und Quellen geschrieben wird. Oft wird als Kritikpunkt der nicht offene Quellcode von Threema genannt.

Bonus:

Wie man „günstiger“ oder sogar gratis kostenpflichtige Apps – wie z. B. Threema – herunterladen kann, ist in diesem Artikel beschrieben. Vorwarnung: Die Tricks sind legal, aber mit etwas Arbeit und Geduld verbunden. http://bit.ly/2KHIzS2

4 thoughts on “NEWS: Immer mehr Behörden wollen Messenger-Nachrichten mitlesen”

  1. Hallo,
    bei WhatsApp und Signal sieht die Person mit der ich schreibe immer meine Telefon-Nummer.
    D.h. ich kann angerufen werden!
    Bei Telegram und Threema sieht die angeschriebene Person nur meine ID/Benutzername aber nicht unbedingt meine Telefonnummer. Das bevorzuge ich, da ich nicht angerufen werden kann.
    Gruß
    Ulli

  2. Hallo,
    ‘witzig’ finde ich den ‘Delta Chat’ – das ist ein ‘Chat-over-Email’ Client.
    Bis jetzt kenne ich niemanden, der Delta Chat nutzt!
    Bei den Gruppen würde ich interessieren, wo die Grenze bei der Teilnehmerzahl liegt!
    Gruß
    Ulli

    1. Hallo Uli,

      es gibt einige Messenger, die gerade versuchen mit Chat-over-Email Fuss zu fassen. Bin gespannt. Gab es teilweise früher mit Jabber/XMPP (z. B. GMX und Web) auch mal. Hat sich leider nie durchgesetzt.

      Gruppen sind bei WA auf 256 und bei Telegramm auf 200.000 beschränkt. Bei Threema sind es 100 Teilnehmer.

      Beste Grüße

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