Home » Blog » Content-Marketing vs. Journalismus – Teil 1

Content-Marketing vs. Journalismus – Teil 1

Content Marketing vs. Journalismus

Der vermeintliche Kampf zwischen Content Marketing und Journalismus dürfte vermutlich noch die nächsten Jahre andauern, was weniger am Content Marketing, sondern vermutlich eher am Journalismus liegt und über den Zustand von genau jenem wohl mehr aussagt, als über Content Marketing.

Karsten Lohmeyer hat es im Interview mit Gunnar Sohn passend auf den Punkt gebracht:
“Welche Auswirkungen das auf die klassischen Medien hat, ist noch nicht ausgemacht. Eines ist aber klar: Guter Corporate Content killt schlechten Journalismus. So sieht es auch Karsten Lohmeyer: „Ein großer Teil des täglich produzierten Medienbreis besteht aus belanglosem Entertainment, zusammengestrichenen Pressemitteilungen, schlecht recherchiertem Nutzwert und leider viel zu oft aus armselig versteckter Schleichwerbung. Die so genannten Native Ads der Verlagspräsenzen im Netz sind viel problematischer. Die werblichen Inhalte sind von den redaktionellen Beiträgen kaum zu unterscheiden.“

Content Marketing ist eine (Werbe-)Disziplin, die Mehrwert und damit Relevanz beim Leser erschafft oder erschaffen soll. Die Inhalte müssen – salopp gesagt – dem Leser etwas “bringen” und ihm bei der Lösung eines persönlichen Problems helfen. Ein Mehrwert, welchen früher (vielleicht) einmal der Journalismus & Verlage über Ratgeberseiten oder das Feuilleton produziert haben. Wenn dies jetzt Unternehmen übernehmen, dann auch aus dem Grund, weil der Journalismus durch immer grössere Einsparungen in den Redaktionen, diesen Raum kampflos aufgegeben hat.

Wenn z.B. ‘Samsonite’ als Kofferhersteller plötzlich über Reisen, Reiseorte, Reisekrankheiten oder sogar Fluggastrechte schreiben würde, dann doch auch, weil es immer weniger Journalisten auf diesem Gebiet gibt. Content Marketing besetzt – wenn es richtig umgesetzt wird – also auch Bereiche, die früher einmal Journalisten gehört haben und auch Bereiche, die deutlich “breiter” sind als die Marke bzw. das “Ursprungsprodukt” selbst. Wenn man also von einem Kofferhersteller bessere Reisetipps bekommt, also von unabhängigen Journalisten, dann wäre es an der Zeit, den “Reisejournalismus” zu überprüfen, anstatt das jeweilige Unternehmen anzugreifen. Aber vielleicht erklärt das auch die Verteidigungskämpfe mancher Content-Marketing-Gegner?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert