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WhatsApp-Newsletter ohne Newsletter-Anbieter realisieren – per Gruppe (Teil 2)

whatsapp newsletter - header tutorial - Gruppen

ACHTUNG: Es gelten immer die juristischen Vorgaben – vor allem die DSGVO!

 

WhatsApp- und Messenger-Newsletter sind immer mehr im Kommen oder 2018 bereits voll Teil des Marketing-Mix diverser Unternehmen und Publisher. Auch für kleinere Unternehmen und Blogger bietet die Technik Vorteile. Nach dem ersten Teil “WhatsApp-Newsletter ohne Newsletter-Anbieter realisieren” (inkl. Vorteile und Gründe, die für einen Newsletter per Messenger sprechen) soll im zweiten Teil ein Blick auf die Gruppe-Funktion respektive die Funktion per WhatsApp-Gruppe einen Newsletter zu realisieren geworfen werden. Gruppen genießen auch seitens Facebook – zu dessen Unternehmenskonzern auch WhatsApp gehört – seit einigen Monaten mehr Aufmerksamkeit. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Gruppen auf beiden Plattformen mehr Funktionen spendiert bekommen. Zwei dieser neuen Funktionen – a.) Nachrichten in Gruppen nur für Admins erlauben und b.) neue Mitglieder per Link in Gruppen einladen – sollen hier näher beleuchtet werden.

WhatsApp-Gruppen allgemein:

WhatsApp bietet neben den “One-to-one-Chats” (private Nachrichten) und den Broadcastlisten auch seit Jahren die Gruppen-Funktion an. In früheren Zeiten wurde die Funktion von Facebook Inc. (und auch den früheren Besitzen von WhatsApp) eher stiefmütterlich behandelt und seitens der Endnutzer gerne für Familien- oder Vereins-Chats verwendet. Wogegen auch prinzipiell nichts einzuwenden ist. Mit der steigenden Bedeutung der Gruppen für Facebook Inc. und das Marketing von Unternehmen im Allgemeinen, rückt auch die Verwendung von WhatsApp-Gruppen mehr in den Focus. Dabei bieten WhatsApp-Gruppen im Vergleich zu Broadcastlisten – je nach Blickwinkel – ein bis zwei Vorteile.

Rückblick: Newsletter per Broadcastliste realisieren (alias Teil 1)

Lanciert man einen WhatsApp-Newsletter mit Hilfe einer (oder mehrerer) Broadcastlisten, ist die Vorgehensweise immer die Gleiche. Der Interessent und zukünftige Abonnent muss per WhatsApp-Nachricht ein “Codewort” z.B. ‘start’ an den Newsletter-Anbieter senden und gleichzeitig die Mobilfunknummer des Anbieters in das persönliche Adressbuch auf dem Smartphone eintragen. Dieser Schritt ist notwendig, damit überhaupt spätere Nachrichten zugestellt werden können, da sonst der SPAM-Schutz von WhatsApp eine Zustellung verhindert. So wird verhindert, dass irgendwelche Absender wahllos Mobilfunknummer in Broadcastlisten hinzufügen und diese dann mit (Werbe)Nachrichten belästigen. Der Absender muss seinerseits die Mobilfunknummer des Interessenten in das Telefonbuch und die Broadcastliste eintragen. Eine Prozedur, welche bei vielen Abonnenten sehr umständlich, zeitraubend und fehleranfällig ist. Erst wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, werden die Nachrichten auch zugestellt.

Nun könnte man seitens des Anbieters diese Prozedur im Sinne der “Arbeitsaufwandsrechnung” noch akzeptabel finden. Schlussendlich will der Absender ja Menschen erreichen und sollte auch bereit sein, etwas dafür zu arbeiten. In Zeiten der Einfachheit ist jedoch jeder Schritt für den Interessenten ein Schritt zuviel respektive ein Schritt mehr, an dem der Interessent aussteigen könnte. Ziel muss es also sein, die Anmeldung für den Interessent so einfach wie möglich zu halten.

WhatsApp-Newsletter ohne Newsletter-Anbieter realisieren

Neue Mitglieder/Abonnenten per Link einladen:

WhatApp-Gruppen bieten im Gegensatz zu Broadcastlisten die einfache Funktion, neue Mitglieder per Link in eine bestehende Gruppe (zum Gründen einer Gruppe benötigt man mind. einen weiteren Kontakt; man kann keine Gruppe mit sich selbst gründen) einzuladen. Diesen Link kann jeder Gruppen-Admin über die Gruppeninfo (in der jeweiligen Gruppe, drei kleine Punkte rechts oben) erstellen bzw. aufrufen.

Sollte eine Person per Link in die Gruppe eingetreten sein, wird dies auch so in der Gruppe anzeigt (siehe Nr.2.).

Exkurs Controlling:
Wer möchte, kann den WhatsApp-Link auch z.B. durch Bit.ly “shorten” lassen und so messen, woher die Interessenten kommen. Siehe: Verschiedene Bitly-Links für die gleiche Ziel-URL erstellen

Gruppen-Nachrichten stumm schalten:

Gruppen wurde bisher gerne im (semi)privaten Umfeld gerade innerhalb von Familien, Freunden und Cliquen verwendet und wie oben erwähnt, ist daran auch meistens nichts auszusetzen. Und auch wenn die Grundregel Nr.1 bei Social Media “Dialog” heisst, so kann es im Falle eines Newsletter doch sinnvoll sein, dass nur der Admin bzw. der Newsletter-Inhaber in der Gruppe Nachrichten schreiben kann (Stichwort: One-Way-Kommunikation). Aus diesem Grund bietet WhatsApp in Gruppen auch ganz neu die Funktion an, dass Nachrichten nur von Admins verfasst werden können – die Anzahl der Admins ist dabei nach aktuellem Wissenstand unbegrenzt.

So kann die Gruppe rein zum Senden von Nachrichten verwendet werden. Abonnenten, welche dem Absender zurückschreiben möchten, haben dann immer noch die Möglichkeit eine private Nachricht an den Admin zu schicken.

Erste Zusammenfassung – tl;dr Technik:

Es lassen sich damit schlussendlich WhatsApp-Gruppen erstellen, in die nur der Admin etwas schreiben darf, in die aber jeder andere WhatsApp-Nutzer ganz einfach per Link eingeladen werden kann. Dieser Link kann dann wahlweise per WhatsApp und/oder über einen anderen Kommunikationskanal verschickt und veröffentlicht werden. Der Empfänger muss dann nichts machen, ausser auf den Link zu klicken und ist automatisch Mitglied in der Gruppe. So kann der Link sehr gut auf einer mobilen/responsiven Website angebracht werden, von der aus der Nutzer dann sofort per Klick zu WhatsApp geleitet wird – sollte er oder sie WhatsApp auf dem Smartphone installiert haben. Vorsicht: Es erfolgt keine Rückfrage. Wer auf den Link klickt ist automatisch Mitglied in der Gruppe.

Diese Funktionen kennen wird doch irgendwoher?:

Richtig! Diese “per Link einladen Funktion” ist eigentlich aus der Konkurrenz-App “Telegram” bekannt (siehe: Telegram-Newsletter ohne Newsletter-Anbieter realisieren). Telegram geht hierbei aber noch einen Schritt weiter und kombiniert mit den sogenannten “Channels” die Broadcastlisten von WhatsApp mit der Einladefunktion per Link. Hier genügt ein Klick auf den Einladungslink (plus ein weiterer Klick in dem jeweiligen Channel auf “Beitreten”) und schon ist man Mitglieder im Channel. Auf diese Weise lassen sich mit einem Account auch sehr leicht viele thematisch unterschiedliche Channels erstellen.

Und im Gegensatz zur WhatsApp-Gruppen, werden in Telegram-Channels zwar die Gesamtanzahl der Abonnenten, aber nicht die jeweiligen Telefonnummer veröffentlicht. Was leider einer der größten Nachteile der WhatsApp-Gruppen ist.

Kein Licht ohne Schatten – Die Nachteile:

Alles Gruppenmitglieder öffentlich einsehbar:

Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Und dieser Schatten ist im Fahrwasser der DSGVO leider sehr groß. Ein großer Nachteil der Gruppenfunktion bei WhatsApp – egal ob als Newsletter, Cliquen-Chat, Vereins-Chat usw. – ist, dass alle Gruppen-Mitglieder inkl. Mobilfunknummern, Fotos, Profilen usw. öffentlich bzw. innerhalb der Gruppe sichtbar sind. Jeder WhatsApp-Nutzer, der also den Link kennt – was bei einem Newsletter vermutlich auch der Sinn ist – kann ohne Freigabe/Gegenkontrolle in die Gruppe eintreten und sich die Nummern aller Mitglieder kopieren/notieren.

Einige Flirt-Gruppen gehen soweit, dass der “erste” Einladungslink nur in eine Art “Vorgruppe” führt, in der dann vermutlich über Fragen eine Art Auswahl erfolgt und dann erst der richtige Einladungslink zugeschickt wird. In weit diese Vorgehensweise – gerade mit Blick auf die Einfachheit – sinnvoll ist, sei an dieser Stelle offen gelassen.

Anzahl der Gruppenmitglieder auf 256 begrenzt:

Wie bei Broadcastlisten ist die Anzahl der Gruppenmitglieder auf 256 (Stand Mitte 2018) begrenzt. Was eventuell bei einer großen Anzahl an Mitgliedern bzw. bei einem großen Andrang an Interessenten Probleme geben könnte. Natürlich kann eine zweite Gruppe eröffnet werden, es muss dann jedoch auch der neue Link unters Volk gestreut werden respektive immer mehrere Gruppen administriert werden.

Keine Freigabe für SPAM:

Im Gegensatz zu den Broadcastlisten können in WhatsApp-Gruppen auch unbekannte Mobilfunknummer hinzugefügt werden. Was aber keine Erlaubnis darstellt, unbekannte Empfänger mit SPAM zu bombardieren. Auch wenn die Empfänger natürlich die Gruppe wieder verlassen können, ist und bleibt SPAM verboten und ein schlechtes Verhalten seitens der Newsletter-Anbieter. Think twice!

Disclaimer:

Neben den juristischen Vorgaben, insbesondere der DSGVO, gelten natürlich auch immer die AGB der jeweiligen Netzwerke. Darüber hinaus sei erwähnt, dass ich als Autor bei professionellem Einsatz von Newslettern, gerade im Bereich von Unternehmen, immer zu einem professionellen Newsletter-Anbieter wie z.B. Whatsbroadcast rate. Dies ist keine (bezahlte) Werbung, sondern lediglich ein Hinweis auf einen möglichen Anbieter. “Leider” fand in den letzten Jahren eine starke Konsolidierung auf dem Markt statt, so dass es nur noch wenige Anbieter gibt.

Des Weiteren bin ich der Meinung, dass Telegram hier eine deutlich bessere Funktion bereitstellt und das ganze Thema mit Channels und Einladungslink deutlich professioneller und durchdachter durchzieht. Bei einer gefühlten Marktabdeckung von 3% und einer gefühlten Marktabdeckung seitens WhatsApp von 99% ist das aber irrelevant. Als Endnutzer geht man dorthin, wo man seine Freunde erreicht. Und das ist aktuell halt einfach WhatsApp. Und als Unternehmen muss man eben auch dorthin gehen, wo die Endkunden (oder auch die jeweiligen Zielgruppen) sind.

Umfrage:

WhatsApp-Newsletter per Gruppe oder per Broadcastliste? Was ist besser?

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EDIT WhatsApp-Zahlen – April 2018:

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