Hört man sich im Bekanntenkreis, im Internet oder auf der Straße um, spürt man beim Thema Elektroauto noch eine starke Zurückhaltung in der Bevölkerung. Eine Studie auf Spiegel Online will nun herausgefunden haben, dass sich die meisten Vorurteile in Luft auflösen, sobald die Teilnehmer die Chance erhalten ein Elektroauto zu testen.
Zu geringe Reichweite, zu lange Ladezeit, zu hoher Preis – die Liste der Gegenargument gegen eine Elektroauto oder einen seriellen plug-in Hybrid scheinen lang und gewichtig zu sein. Der Autofahrer von heute erkennt zwar die Wichtigkeit, fossile Brennstoffe einzusparen, möchte dabei aber nicht auf die Errungenschaften bzw. Eigenschaften der modernen Autos verzichten. Kurz gesagt, ein Elektroauto ist dann gut, wenn es weniger kostet, weniger verbraucht, weiter fährt und schneller betankt ist als ein heutiges Auto mit Verbrennungsmotor. Da bekanntlich auch im Automobilbereich die „eierlegende Wollmilchsau“ noch nicht erfunden ist, werden die ersten Elektro-Pioniere wohl in dem einem oder anderen Punkt vorerst zurückstecken müssen.
Spiegel online will nun herausgefunden haben, dass alle diese Vorurteile zunehmend in den Hintergrund treten, sobald ein Versuchsteilnehmer selber ein Elektroauto fahren darf. Hierzu wurden die Teilnehmer der Studie vor der Probefahrt und nach der Probefahrt befragt. Die Untersuchung zeigt auch, dass die Teilnehmer durchaus bereit wären einen gewissen Aufpreis in Kauf zu nehmen. Dieser liegt laut einer weiteren Studie bei etwas 1.500 Euro im Vergleich zu einem Benzin-Auto der gleichen Größe.
Was jedoch mehr interessiert ist die Schlussfolgerung aus der Studie:
Kurz gesagt, vergleicht der Autor das Elektroauto mit dem iPhone. Seiner Meinung nach ist das Elektroauto so „cool“ wie das iPhone und wird sich genauso durchsetzen, wenn es nur genügend Leute gibt, die das „Gerät“ in realen Leben sehen und auch anfassen können. Sicherlich ist der Siegeszug des iPhone und auch anderer Smartphones enorm. Am Anfang noch belächelt, erobern sie heute bereits Kinderzimmer und Altenheime, von Büros und Haushalten ganz zu schweigen. Es stellt sich die Frage, ob die Interpretation der Spiegel online Studie wirklich so einfach ist?
Sicherlich gehört dem Elektroantrieb eine Teil der Zukunft. Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen wird in den nächsten Jahren langsamen aber konstant steigen, was nicht nur die Preise sinken lassen wird, sondern das Gefühl und die Sensibilität der Bevölkerung für das Thema positiv beeinflussen wird. Wenn der Nachbar, der Arbeitskollege oder der Fußballfreund ein Elektroauto fährt und in der Kneipe seine Erfahrungen direkt aus erster Hand schildert, werden einige ihre Einstellung überdenken. Ganz ohne Zweifel. Aber ob das Elektroauto einen Siegeszug wie das iPhone antreten wird, wird sich zeigen. Zu Groß sind im Moment noch der Preisunterschied und die Reichweite. Beide leider in die falsche Richtung.
Ruft man sich aber historische Aussagen zu den allerersten Autos in Erinnerung, ist es ein Wunder, daß wir mit der Automobiltechnik heute dort sind, wo wir uns befinden. Auf Dauer wird Benzin fast unbezahlt werden, während der Strompreis nur minimal steigen wird. Die Aufpreise der Elektroautos werden durch höhere Stückzahlen sinken und die Reichweite wird durch bessere Akkutechnik steigen. Irgendwann wird die kritische Maße erreicht werden. Dann werden Autos mit Verbrennungsmotoren diejenigen Autos sein, die nach „Ladestationen“ (Tankstellen) suchen müssen. Bis zu diesem Punkt ist es aber noch ein weiter, wenn auch spannender Weg.
Umfrage:
Wann oder ab wann würdet ihr ein Elektroauto fahren? Ist der Preis der entscheidende Knackpunkt, oder sind es auch andere Punkte, die euch verleiten würden ein Elektroauto zu kaufen? Wie sieht es mit der Benutzung der Busspur oder des Standstreifens bei Stau aus (Fast Lane)? Reservierte Parkplätze und kostenloser Strom beim Einkaufen im Supermarkt? Grüner Strom am Arbeitsplatz oder im Restaurant? Weniger KFZ-Steuer? Eure Meinung interessiert mich.
Elektroautos während der Fahrt laden:
Seit längerem entwickelt vor allem Daimler eine Möglichkeit Elektroautos ohne Kabel per Induktion zu laden. Dafür muss das Auto nur über einer bestimmten Stelle geparkt werden und die im Boden liegenden Kabel laden den Akku des Auto durch ein magnetisches Feld. Jetzt haben Entwickler in Asien eine Möglichkeit erdacht, Elektroautos auch während der Fahrt zu laden. Hierfür bauen sie einfach die für die Induktion nötigen Ladespulen in den Straßenbelag ein. So wird das Auto während es fährt wieder “befüllt”.
