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Cebit 2011 – Sehr business-lastig aber mit Besucherrekord

Die Cebit 2011 in Hannover schliesst dieses Jahr mit einem Besucherrekord. Trotz Bahnstreik am Wochenende und einer sehr starken Fokussierung auf den Geschäftsbereich, fanden 339.000 Besucher aus 90 Ländern den Weg nach Hannover.

Wolkig aber nicht bedeckt
Das diesjährigen Hauptthema der Cebit war die „Cloud“. Zahlreiche Firmen aus allen Bereichen setzen in Zukunft auf die Technik des „Internetspeicher“. Die „Cloud“ verspricht weltweiten Zugriff auf alle Daten. Egal ob zu hause, im Büro oder auf Reisen. Die Daten lassen sich über das Internet an jedem Ort der Welt aufrufen und auch bearbeiten. Leider wurde bei fast keiner Firma oder auch Präsentation auf die Gefahren des „Cloud-System“ hingewiesen. Die ständige Erreichbarkeit der Daten macht es notwendig die Daten auch extern auf einem Server zu lagern. Diese kann jedoch gehackt werden oder die Daten können bei Versand abgefangen werden. Natürlich soll dies durch gute Sicherheitseinstellungen verhindert werden. Dennoch besteht rein theoretisch immer die Möglichkeit, dass Daten in die Hände von Unbefugt gelangen. Leider wurden die Risiken stark vernachlässigt.

E-Postbrief vs. De-Mail
Sowohl der E-Postbrief der Deutschen Post wie auch die am De-Mail beteiligten Firmen macht mit mehreren Ständen Werbung für ihr Produkt bzw. die Idee einer rechtssicheren Kommunikation. Alle Firmenvertreter waren natürlich bemüht, die positiven Eigenschaften der jeweiligen Systeme in den Vordergrund zu stellen. Beide Systeme waren in den letzten Monaten immer wieder in Kritik geraten. Datenschützer aller Couleur kritisierten, dass es bei beiden Systeme schwere Sicherheitslücken geben würde und dass auch der Endnutzer durch bestimmte Formulierungen im Gesetzestext gegenüber beteiligten Firmen und Behörden deutlich schlechter stehen würde. Beide Systeme stehen mit über 1.000.000 registriert Benutzer beim E-Postbrief und über 700.000 vor reservierte Nutzer beim De-Mail nicht schlecht da. Allerdings ist immer zu bedenken, dass es bei beiden Systemen drei unterschiedliche „Nutzer-Levels“ gibt. Ein angemeldet bzw. regsitrierter Nutzer muss sich zuerst noch beim seinem Ausweis identifizieren. Erst dann kann das System genutzt werden. Angegebenen Zahlen sollten also immer hinterfragt werden.

Presseausweis für Blogger:
Ein kleines Highlight an der Cebit ist die Möglichkeit sich auch als Blogger akkreditieren zu lassen. So erhält man wie alle anderen akkreditierten Journalisten freien Eintritt und kann auch an Pressekonferenzen teilnehmen.
Leider zeigt der Umgang mit Bloggern jedoch noch diverse Unterschiede zum Umgang mit anderen Journalisten.

Auch wenn sich Blogger damit rühmen moderne und genügsame Journalisten zu sein, würde man sich doch mehr wünschen als ein paar Sitzkissen auf dem Boden, eine Stromquelle und ein Rollposter mit der Aufschrift „Blogger Lounge“. Da kann auch ein Besuch von Sasha Lobo auch nicht mehr viel retten.

Zahlen und Fakten
Ernst Raue, Messe-Vorstandsmitglied der Cebit zeigt sich auf NDR.de zufrieden mit den diesjährigen Zahlen:

Nach Angaben Raues schickten über 500 internationale Konzerne Vorstände und Verantwortliche ihres IT-Bereichs auf die CeBIT 2011. Sie hätten ein Einkaufsvolumen von über 50 Milliarden Euro repräsentiert, sagte Raue.

Auch verteidigte er die Öffnung der Cebit für Endverbraucher:

Die Messe zeige nicht “mehr nur Kisten und Software, sondern neue Lebensweisen, die uns alle betreffen”, sagte er. Darum sei es richtig, die Konsumenten auf die Messe zurückzuholen. In Zukunft werde man ohnehin nicht mehr genau zwischen Arbeit, Lernen und Freizeit unterscheiden können.

Alles in allem lohnt sich der Besuch der Cebit für technik-affine Menschen immer. Jedoch ist zu erwähnen, dass es sich bei der Cebit trotz Öffnung für den Endverbraucher um eine sehr firmenlastige Messe handelt. Dies konnte man bei detaillierten Gesprächen mit dem jeweiligen Standpersonal deutlich erkennen. Wer jedoch lieber das neuesten Smartphone in die Hand nimmt oder den neuesten 3D Fernseher bestaunen will, der ist auf der IFA in Berlin vermutlich besser aufgehoben.

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